Fisch sucht Fahrrad?
Die BVG streikt – und Berlin ist ruhig geworden. Keine ratternden und quietschenden Straßenbahnen mehr auf dem Alexanderplatz (was würde Döblin nur dazu sagen!) und sonst überall, keine Busse auf den Straßen, keine U-Bahnen. Nur die S- und Regionalbahnen fahren noch – zumindest bis die Lokführer wieder anfangen zu streiken. Was Anrainer von lauten Gleisen freut, ist für die meisten anderen Berliner ein Ärgernis. Da man normalerweise aufgrund der guten Verkehrsverbindungen hervorragend ohne Auto zurecht kommt, haben viele keinen fahrbaren Untersatz. Und sind nun auf Taxi, Fahrräder oder die eigenen Beine angewiesen. Wer zur Arbeit einmal durch die Stadt muss, würde zu Fuß gut vier bis fünf Stunden unterwegs sein. So bleibt oft nur die Alternative Taxi. Und dass geht ins Geld. Leider hat man keine Rechtsansprüche auf Erstattung der Kosten gegen irgendwen. Aber vielleicht sollte man den beteiligten Gewerkschaften einfach mal die Taxirechnungen für die nächsten zwei Wochen, in denen auf jeden Fall gestreikt werden soll, zukommen lassen. Denn Streik mag ja ein probates Mittel sein, um Gehaltsforderungen durchzusetzen. Aber wenn dadurch für mehrere Millionen Unbeteiligte hohe Kosten entstehen, hapert es meiner Meinung nach an der Verhältnismäßigkeit.
Foto: netrebel
Wer zu denjenigen gehört, die allem etwas Positives abgewinnen wollen, der wird sich über das erhöhte Flirtpotential freuen. Auf meinem Spaziergang sah ich heute, wie eine attraktive junge Frau, einen verzweifelt nach Taxis winkenden jungen Mann, in ihrem Auto mitnahm. Und zusammengequetscht in der S-Bahn kann man sich wunderbar über den Streik aufregen und hat gleich ein Gesprächsthema.
Unter Aktuelles
31.3.2008 um 03:00
[…] die Leute campieren seit wochen im Regen vor den > Verkaufsstellen um als einer der ersten Besitzer nach Hause zu > Radeln. Zuvor muss das Rad jedoch online aktiviert werden, sonst > blockieren die […]