Deutschland- ein Bürokratieland

1.8.2007 von maria

Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht?

Wir versuchen eine Geburtsurkunde für unseren Sohn zu bekommen. Das ist eigentlich ganz einfach: man geht mit den Geburtsurkunden der Eltern und Pass oder Personalausweis zum Standesamt und dort wird die Urkunde ausgestellt. Kompliziert wird es, wenn die Eltern nicht verheiratet sind und das Kind den Namen des Vaters erhalten soll. Um dies auf der Geburtsurkunde zu bewerkstelligen, braucht das Standesamt eine Vaterschaftsankennung und eine Sorgerechtserklärung, die man auf dem Jugendamt bekommt. Das Spannende an der Sache ist, dass man um beide zu erhalten die Geburtsurkunde des Kindes benötigt. Das heißt, man muss erst beim Standesamt eine Geburtsurkunde mit dem Nachnamen der Mutter beantragen. Damit geht man zum Jugendamt. Und dann mit der Vaterschaftsanerkennung und Sorgerechtserklärung noch mal zum Standesamt, um eine neue Geburtsurkunde ausstellen zu lassen. Natürlich zahlt man dafür jedes Mal Gebühren. Mir ist ja völlig klar, dass die Ehe unter besonderem grundgesetzlichen Schutz steht. Aber nicht verheirateten Eltern so viel Rennerei und doppelte Kosten aufzuerlegen, halte ich für unverhältnismäßig.

Update:

Nach langen Verhandlungen mit den Behörden stellt sich heraus, dass sowohl das Jugendamt, als auch das Standesamt in der Lage sind, die Sache zu erledigen und – aus welchen Gründen auch immer – sich gegenseitig den Schwarzen Peter zuschieben. Jetzt hat sich das Standesamt dazu überreden lassen, die Vaterschaftsanerkennung und die Geburtsurkunde auszustellen, damit wir dann beim Jugendamt die Sorgerechtserklärung abgeben können. Was für ein durchschlagender Erfolg.

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