Lagebericht aus Süddeutschland
28.12.2007 von maria
- Auf dem Land ist der Schnee wirklich schön. Kein brauner Matsch, sondern eine zarte weiße Schneehülle auf Bäumen und Feldern. Weiße Weihnachten wie aus dem Bilderbuch.
- Ich bin zum ersten Mal direkt an einem Strommasten vorbeigelaufen. Sie sind massiver als gedacht und bei geringer Luftfeuchtigkeit und großer Kälte, summt es wie in einem Bienenschwarm.
- Mit meinen Berliner Alltagsklamotten kann ich hier modemäßig nicht mithalten. Die sportliche Fraktion wirft sich in High-Tech-Ski-Klamotten, mit denen sie auf jeder Almpiste etwas hermachen würde. Die (etwas prollige) Jugend pflegt auch in diesem Winter den schicken 80 er Jahre Look. Was in Berlin trashig aussieht, wird hier mit viel Haargel, Schminke (auch die Männer!), Solariumbräune und eleganteren Assecoires variiert. Sowieso sind die Menschen hier viel gepflegter, gestylter und feiner angezogen. Es würde niemand darauf kommen, mit heruntergekommenem Äußeren oder ollen Klamotten die örtlichen Einkaufszentren zu besuchen. Man zeigt, was man hat.
- Im dichten Nebel fühlt man sich schnell, wie der letzte Mensch auf Erden. Bei einem Spaziergang über die Felder konnte ich die Hand kaum vor Augen sehen und war mir sicher, weitab jeglicher Zivilisation zu sein. Als der Nebel dann aufklarte, war klar: das Feld ist komplett von Häusern umgeben, die zum Teil nur wenige hundert Meter von mir entfernt waren.
Ich habe also wieder einmal was fürs Leben gelernt.
Foto: takatuka
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