Sprachliche Disclaimer
Die Süddeutsche berichtet von einer Studie der Eastern Washington University, nach der es unklug ist, vor einer Darlegung vermeindlich abmildernde Disclaimer zu setzen. Wer zum Beispiel sagt: „Ich bin ja kein böser Mensch, aber Kleinkinder gehören abgeschafft, weil sie immer quengeln“, dessen Zuhörer gehen laut dieser Studie schon nach Vernehmung der einleitenden Worte davon aus, dass nun eine Aussage folgt, die ihn gerade als bösen Menschen kennzeichnet. Denn in den Köpfen der Zuhörer bleibt vordergründig die (abgestrittene) negative Eigenschaft hängen. Infolgedessen selektieren sie die nachfolgenden Ausführungen inhaltlich nach Aussagen, die dieser Eigenschaft entsprechen.
Das müsste eigentlich auch andersherum funktionieren, indem man vor eine Aussage positive Disclaimer setzt und sie so noch vorteilhafter erscheinen lässt.
Ich möchte ja nicht sagen, dass dieses Blog das Beste aller Zeiten ist, aber meiner Meinung nach ist es hervorragend gelungen.
Foto: lusi
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