Ausgeflaggt
Deutschland ist raus aus der WM. Und damit nimmt der Flaggenspuk hoffentlich ein Ende.Vielleicht habe ich zu viele Jahre Geschichts- und Politikunterricht von Alt-68ern genossen. Aber diese Deutschand-Fahnen-Manie, die mit dem Fortschreiten der WM immer größere Ausmaße annahm, war mir irgendwie unangenehm. Doch was soll man machen, die Begeisterung der Bevölkerung hat auch sein gutes und es ist doch ein wunderbares Zeichen der Integration, wenn sich die Berliner Migranten für das Spiel der Deutschen Nationalmannschaft begeistern können. Es mutete zugegebenermaßen auch absurd an, dass einige linke Gruppen sich ihre Zeit damit vertrieben, (von Migranten) aufgehängte Flaggen zu zerstören. Doch wie es immer ist: es gibt Gruppierungen, die derartige grundsätzlich harmlose Situationen schamlos auszutzen und das vor aller Augen. Mir drehte sich gestern der Magen um, als vor mir ein Neonazi in strammem Schritt über die Straße marschierte: Springerstiefel, kurzgeschorene Haare und eine große Deutschlandflagge über der Schulter – wie frisch aus dem Dritten Reich entsprungen. Das ist die Kehrseite der Medaille.
Foto: colsart
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