Der Fluch der Hilflosigkeit
Vorhin war ich auf dem Weg in die Küche, um das Abendbrot vorzubereiten, als mir aus dem Küchenfenster ein heller roter Schein entgegenleuchtete. Mein erster Gedanke war: ah, dort veranstaltet jemand ein Feuerwerk. Doch in der nächsten Sekunde war klar: Verdammt, aus der gegenüberliegenden Wohnung schlagen hohe Flammen. Schnell ins Schlafzimmer zurück: die Feuerwehr alarmieren. Auf den Balkon rennen und versuchen, die Bewohner des Hauses zu warnen. Zusehen, wie dort die Bewohner in Panik, mit Schlafanzug bekleidet durch den Hausflur rennen. Jemanden organisieren, der die Haustür für die Feuerwehrleute öffnet. Minuten später waren Polizei, Krankenwagen und Feuerwehr da. Doch bis die Schläuche richtig positioniert waren und das eigentliche Löschen losgehen konnten, vergingen bestimmt zehn bis fünfzehn Minuten bangen Wartens. Minuten in denen ich am Fenster stand und hilflos mitansehen musste, wie das Feuer unglaublich schnell über den Balkon auf die darüberliegende Wohnung und das Dach übergriff. Wie die Fenster herausplatzten und die Flammen an der Hauswand leckten. Die Bewohner der darüberliegenden Wohnung hatten es nicht rechtzeitig herausgeschafft. Sie hatten sich zwar in die obere Etage der Wohnung geflüchtet, aber schon allein der Rauch muss große Gesundheitsschäden (und hoffentlich nichts schlimmeres) bei Ihnen angerichtet haben. Sie hatten zunächst bei geschlossenem Fenster abgewartet, doch irgendwann war die Rauchentwicklung so stark, dass sie halb auf den Fensterbrettern kauerten, bis sie endlich und zum Glück von den Feuerwehrleuten aus der Wohnung geholt wurden.
Während des Brandes
Am Tag danach
In solchen Momenten wird einem die Angst vor der eignen Sterblichkeit, der Verwundbarkeit der Menschen, die man liebt und die Hilflosigkeit in einer solchen Situation und gegenüber derartigen Naturgewalten so unbarmherzig vor Augen geführt, dass es unglaublich bedrückend ist. Also Leute bitte, bitte: keine Fahrlässigkeit beim Thema Brandschutz.
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