Haushaltstipps vom LKA
Als Referendare standen uns für einen Tag auch die heiligen Hallen des LKA Berlin offen. Das LKA residiert am Flughafen Tempelhof in einem dieser modernen grauen Glaskästen, die zur Zeit wie Pilze aus dem Boden sprießen. (Ich sage nur Friedrichstraße – gegenüber vom Admiralspalast, schüttel… Kann man in diesen Fällen nicht vom Architekten und vom Land Berlin Schadensersatz für psychische und physische Beeinträchtigungen verlangen, die einem beim Anblick des Gebäudes überkommen?) Neben einem spannenden Vortrag über das Kompetenzzentrum Kriminaltechnik (damit auch wir Juristen wissen, wie kompetent die Leute dort sind) mit modernster Technik, unter Einsatz eines Beamers mit überdimensionalem Touchscreen an der Wand, hat mich vor allem die Kantine beeindruckt: ein schöner heller Raum mit Glasdach und hervorragendem Angebot: italienische Kekse, frischgepresster Orangensaft, annehmbarer Kaffee, Apfelstrudel mit Vanillesauce… und das zu Kantinenpreisen! Wenn das kein Grund ist, beim LKA zu arbeiten. Obwohl ich mich wahrscheinlich schwer damit tun würde, die mit Abkürzungen gespickte und insofern ein wenig an Neusprech erinnernde interne Sprache zu lernen.
Aus dem Vortrag habe ich einige praktische Erkenntnisse mitgenommen:
- Wasserkocher sind der häufigste Grund für Wohnungsbrände. Es empfiehlt sich beim Verlassen der Wohnung den Stecker herauszuziehen.
- Ein von innen steckender Schlüssel ist nur dann ein Schutz vor Einbrechern, wenn er so gedreht ist, dass er quer im Schloss steckt. Befindet er sich vertikal im Schloss, kann man von außen einen Schlüssel in das Schloss stecken und mit einem leichten Schlag den inneren Schlüssel so nach innen drücken, dass man von außen schließen kann.
- True Crypt eignet sich hervorragend zur Verschlüsselung sensibler Daten und ist momentan nicht wirklich entschlüsselbar.
- Nicht federnde Teleskopschlagstöcke sind keine verbotenen Waffen.
- Auch Gas- und Schreckschusspistolen sind tödlich, wenn sie aus nächster Nähe abgefeuert werden. (Die schönen Fotos mit den halb weggeblasenen Köpfen bleiben mir in frischer Erinnerung)
- Täter lassen sich anhand von Fusseln, die sie aus ihrer Umgebung und aus dem Kontakt mit dem Opfer mit sich herum tragen, ermitteln. Jeder Mensch hat quasi seinen eigenen „Fusselabdruck“
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