Herbstgefühle
Schon wieder ein Jahr vorbei. In den Auslagen der Supermärkte liegen Weihnachtssüßigkeiten, es beginnt nach Herbst zu riechen und draußen zu sitzen, ist nur noch mit Jacke zu empfehlen. Im Herbst werde ich regelmäßig in meine Kindheit zurückversetzt. Ich bekomme Lust, mit den Füßen durch die bunten Blätter zu rascheln, Kastanien zu sammeln und Blätterketten zu basteln. Und raus in die Natur zu fahren, um Pilze zu sammeln. Pilzesammeln ist sowieso eine sehr spezielle Angelegenheit. Frühmorgens -noch im Halbdunkel- schlüpft man in warme und waldtaugliche Klamotten, schnappt sich einen Pilzkorb und ein Pilzmesser, packt ein wenig Verpflegung und warmen Tee ein. Und dann geht es mit der Bahn oder dem Auto in die seit Generationen überlieferten Pilzwälder. Und dann querfeldein, wo es pilzig aussieht. Wer zu spät los geht, steht möglicherweise vor einem bereits leergesammelten Wald und kann sich nur noch die abgeschnittenen Pilzstiele ansehen (soll man übrigens nicht machen – lieber vorsichtig rausziehen und dann das entstandene Loch mit Erde wieder verschließen sagt Pilz-Tom). Um die Pilze aus ihren Verstecken zu locken, bietet sich der Lockruf an: Pizlpilzpilzpilz. Grundregel Nummer zwei: das Messer immer im Korb verstecken, damit die Pilze nicht sehen, was ihnen blüht und die Köpfe einziehen. Grundregel Nummer drei: wo ein Pilz ist, findet sich in dessen Nähe auch häufig sein Bruder. Bei nicht zu kaltem, aber feuchtem Wetter sollte dann nach einiger Zeit der Korb gefüllt sein und es geht wieder nach Hause zu einer leckeren Pilzmahlzeit. Wer sich nicht so auskennt, dem sei die Mitnahme eines Pilzbuchs empfohlen.
Foto: alicja_sto
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