Morgenmuffel

1.11.2007 von maria

Für Morgenmuffel wie mich ist frühes Aufstehen ein Wagnis. Kleinste Kleinigkeiten entscheiden darüber, ob der Tag trotzdem ein Guter werden kann, oder ob er vielleicht nicht mehr zu retten ist. Wenn in der Frühe der Wecker klingelt, springe ich sofort aus dem Bett. Das ist essentiell. Denn wenn ich mich noch einmal umdrehen würde oder anfangen würde darüber nachzudenken, ob es nicht doch eine Möglichkeit gibt, dem frühen Aufstehen zu entgehen, würde ich in jedem Fall weiterschlafen. Nach dem Verlassen des Bettes ziehe ich mich im Dunkeln an, um meine Augen schonend an den Tagesbeginn zu gewöhnen. Während in der Küche das Wasser kocht und die Brötchen im Ofen warm werden, versuche ich mir im Bad die Müdigkeit aus dem Gesicht zu schminken. Dann sitze ich gemütlich alleine in der stillen Küche, frühstücke, trinke einen Tee und lese die Zeitung vom Vortag bis es Zeit ist, das Haus zu verlassen. Das ist die Idealvariante, die das Aufstehen erträglich macht. Wenn es draußen schon hell ist und sogar die Sonne scheint, ist auch gute Laune keine Seltenheit. Absolute Stimmungskiller sind: helles künstliches Licht direkt nach dem Verlassen des Bettes, Leute, die sich mit mir unterhalten wollen, Menschen, die das Bad besetzen, pseudo-gutgelaunte Morgenradiomoderatoren und Radiowerbungen, in denen Sprecher mit schrillen, lauten Stimmen ihr Werbeprodukt anpreisen. Ist es zusätzlich draußen noch kalt, grau und naß, helfen nur noch ein leckerer Milchkaffee von unterwegs und schöne Musik in den Kopfhörern, um den Tag zu retten.

Wecker

Foto: levi sz

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