Müll oder nicht Müll?
Die Neapolitaner soll mal einer verstehen. Seit Ewigkeiten türmt sich der Müll in der Stadt. Wer schon einmal neben einem Fahrzeug der Müllabfuhr stand, kann sich vorstellen, dass es grausam sein muss – denn der Gestank dort ist wohl noch um einiges bestialischer. Dass die Müllberge bei Erreichen einer bestimmten Höhe von den Bürgern einfach angezündet werden, macht die Sache nicht besser. Ohne Frage werden dabei giftige Stoffe freigesetzt. Nicht zu reden von den Unmengen von Krankheitserregern und -überträgern, Ratten und anderem Ungeziefer, das sich im Müll tummelt. Aber anscheinend ist das noch nicht genug. Oder die Bevölkerung hat sich mittlerweile mit diesen Umständen arrangiert. Anders kann ich mir Meldungen wie diese nicht erklären: Gewalttätige Ausschreitungen bei einer Demonstration gegen die Eröffnung einer Mülleponie. Es ist grundsätzlich schon nachvollziehbar, dass keiner eine Mülldeponie in seiner Nachbarschaft haben will. Aber wenn die Wahl besteht zwischen einer abgegrenzten und kontrollierten Mülldeponie um die Ecke und riesigen, sich ausbreitenden Müllbergen vor der Haustür, kann es doch nur eine Entscheidung geben! Die Bevölkerung verlangt von der Regierung, etwas gegen das Müllproblem zu unternehmen, aber ist selbst nicht bereit, dafür Opfer zu bringen. Es ist ja auch sehr bequem, den Müll einfach an die nächste Straßenecke zu stellen. Was steckt dahinter? Arroganz? Dummheit? Kurzsichtiger Egoismus? Im Zweifelsfall ist immer die Mafia schuld.
Foto: Pogo82
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