Sportiv

2.10.2007 von maria

Ich weiß nicht, wie ich auf das Wort gekommen bin, aber sportiv gehörte lange Zeit zu meinen Lieblingswörtern. Sportiv klingt leicht, elegant und fit. Natürlich könnte ich auch sportlich sagen, aber das erweckt bei mir immer Assoziationen von Sportunterricht in der Schule, ausgebeulten Jogginghosen und Turnschuhläden. Sportiv gibt dem ganzen noch eine gehobenere Note und passt eher zu schönen Sportarten wie Ballett, Rhythmische Sportgymnastik oder Nordic Walking. Der Begriff wird auch gerne von der Bekleidungsindustrie verwendet, um Mode für ältere Herrschaften zu vermarkten: „sportiver Cardigan mit elegantem Strickmuster in rosé oder bleu“. Wer sich selbst als sportiv bezeichnet, muss gar nicht sportlich sein. Es genügt, wenn man ambitioniert ist.

Sportive junge Dame

Foto: venca

sportive junge Dame

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Tote Gummihandschuhe

30.9.2007 von maria

Heute war Putztag und mir ist wieder einmal meine ambivalente Gefühlswelt zum Thema Gummihandschuhe bewusst geworden. Ich habe ein High-Tech-Paar in lila zu Hause, dass ich von einer Freundin geerbt habe, weil es ihr zu klein war. Wenn ich sie überstreife, verwandle ich mich in einen Schmutz-Terminator. Die Gummihandschuhe sind genauestens ergonomisch geformt, haben kleine Noppen an den wichtigen Stellen, um einen festen Griff zu sichern und gehen beinahe bis zum Ellenbogen. Insofern sind sie unglaublich praktisch. Man kann viel damit putzen, ohne dass sich hinterher die Haut von den Händen pellt. Auch zum Zwiebelschneiden eignen sich Gummihandschuhe hervorragend, wenn man nicht die darauffolgenden Tage mit Stinkefingern herumlaufen möchte. Das Einzige, was fehlt, ist das Authentizitätsgefühl der Haut, das bestimmte feinmotorische Arbeitsschritte erlaubt.

Auch sonst sind sie praktische Wegbegleiter. Dünne Arzt-Gummihandschuhe eignen sich zum Beispiel hervorragend zur Kinderunterhaltung, wahlweise als Luftballon oder als Wasserbombe.

Andererseits sind Gummihandschuhe wirklich ekelhaft. Sie fühlen sich meistens nass und schlabberig an und wenn man eine Weile mit ihnen gearbeitet hat, verfärben sich die Spitzen und sie sehen aus, als hätten sie eine ansteckende Krankheit. Am schlimmsten ist es, wenn sie unerwarteterweise irgendwo herumliegen und aus dem Augenwinkel aussehen, wie tote Hände. Gruselig.

Tote Gummihandschuhe

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Smileys für Faule

28.9.2007 von maria

Smileys sind mittlerweile so gesellschaftsfähig geworden, dass es Tastaturen gibt, auf denen sich reine Smiley-Tasten befinden. Das ist zwar eigentlich völlig überflüssig, da jeder in der Lage sein sollte, zwei einzelne Tasten zu bedienen, um daraus ein lachendes oder trauriges Gesicht zu zaubern. Doch diese Variante spart natürlich Hirnkapazität, die man dann für wichtigere Dinge verwenden kann.

Tastatur mit Smiley

Foto: Universität Potsdam

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Die einsame Welt der Radiomoderatoren

26.9.2007 von oliver

Im Laufe der letzten zwei Jahre war ich immer wieder zu Interviews im Radio eingeladen. Jedes dieser Interviews begann mit einem Adrenalinkick zu Beginn (‚Das werden jetzt mindestens 100.000 Leute hören!‘), hinterließ dann jedoch fast immer ein ziemlich ernüchterndes Gefühl. Denn es gab jedes Mal nur ca. 3 x 1 Minute Sprechzeit, von der schon eine Minute für die Begrüßung und den Abschied wegfällt. Was soll man also in zwei Minuten erzählen?

Radiostudio
Foto: Ellissay
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Alte Filme

24.9.2007 von maria

Ich habe ein Faible für alte Schwarz-Weiß-Filme: die knarzigen Stimmen der Darsteller, die adrette Kleidung – sprich geschniegelte Herren mit Hut und Anzug und zurechtgemachte Damen mit Kostüm und Mäntelchen- und die etwas leiernde Filmmusik. Wunderbarerweise habe ich diese Website entdeckt, auf der man sich einige Klassiker kostenlos anschauen und herunterladen kann.

Cary Grant

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Geschenktütchen

22.9.2007 von maria

Popkomm-Zeit ist Geschenktütchen (wer cool ist, sagt Goody Bag) -Zeit. Wer es geschafft hat, einen Gästelistenplatz auf einer Musikbusinessparty zu ergattern und sich vor dem Morgengrauen auf den Rückweg nach Hause macht (es kommen merkwürdigerweise immer mehr Leute, als erwartet, so dass gegen Morgen alle Tütchen vergriffen sind), dem wird am Ausgang von einer freundlichen jungen Dame eine solche Bag in die Hand gedrückt. Auf dem Nachhauseweg wird dann gerätselt, was tolles darin sein könnte. In den letzten Jahren war es zwar hauptsächlich Mist, aber dieses Mal könnte es ja anders sein. Angekommen wird dann aufgeregt die Tüte geleert und meistens schlägt die Euphorie relativ schnell in Enttäuschung um. Ein hässliches Basecap, ein Schlüsselband (als hätte man nicht schon hundert anderer Schlüsselbänder zu Hause), ein orangefarbener Regenschirm, schleimige Knetmasse, ein Männerparfum (auch für die Frauen – da braucht sie sich wenigstens keine Gedanken mehr über ihr Weihnachtsgeschenk für den Liebsten zu machen), eine mit Werbung bedruckte Kaffeetasse und natürlich CDs von den aktuell gefeaturten Acts (Bands, die für die Plattenfirma gerade das neue große Ding sind und deshalb auf der Popkomm auftreten dürfen, die dann aber relativ schnell wieder abserviert werden, wenn der große Erfolg nicht innerhalb kurzer Zeit eintritt). Wenn man Glück hat, ist bei den CDs etwas nettes dabei. Es kommt jedoch auch vor, dass es sich um irgendwelchen minderwertigen Massenpopschrott handelt. Manchmal beherbergen die Goody Bags aber auch Dinge, für die sich die Vorfreude gelohnt hat, zum Beispiel teure Kosmetiksets oder Unterwäsche. Das schürt Hoffnung für nächstes Jahr.

Tüte

Foto: lusi

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Neuerung im Urhebergesetz

22.9.2007 von maria

Nachdem nun auch der Bundesrat den zweiten Korb des Urheberrechts durchgewunken hat, werden am Ersten des 3. Monats nach der Verkündung, also voraussichtlich am 01.01.2008 die Neuerungen in Kraft treten.

Die wichtigste Neuerung für den internetnutzenden Normalbürger ist, dass der neue § 53 I 1UrhG verbietet, Kopien (also auch Privatkopien!) von unrechtmäßig zum Download angebotenen Vorlagen zu machen. Wer also Musikstücke, Filme oder andere urheberrechtlich geschützte Werke bei Tauschbörsen herunterlädt,verstößt gegen das Urhebergesetz, wenn das Angebot offensichtlich rechtswidrig ist.

Der Gesetzesbeschluss des Bundestages ist hier nachzulesen.

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Du oder Sie?

20.9.2007 von maria

Je älter ich werde, desto komplizierter wird die Handhabung von „Du“ und „Sie“. Als Kind war es ganz einfach: alle Menschen, die aus der Kinderperspektive erwachsen schienen – also alle uralten Leute ab ungefähr 17 – wurden gesiezt. Und ich selbst natürlich geduzt. In der Pubertät wurde es dann etwas schwieriger. Ab der 11. Klasse fingen viele Lehrer an, uns Schüler zu siezen. Da ich etwas älter aussah, wurde ich auch häufig von Verkäufer/innen und jüngeren Kindern, die nach der Uhrzeit gefragt haben, gesiezt. Ich selbst habe die meisten Erwachsenen immer noch mit „Sie“ angesprochen.

handshake

Foto: lusi

Mittlerweile differenziere ich nach dem Auftreten der Personen, ihrem wahren oder gefühlten Alter und der Rolle, in der sie mir entgegentreten. Außerdem kommt es darauf an, ob es angebracht ist, der Person besonderen Respekt oder Höflichkeit entgegenzubringen. Ich würde sagen, je älter, konservativer und statushöher eine Person erscheint, desto eher ist sie zu siezen. Daraus ergibt sich: Behördenmitarbeiter, Professoren, Verkäufer/innen über 30, Kellner in guten Restaurants, Ärzte etc. sind „Sie“-Leute. Dönerverkäufer, Kellner in Bars und Cafés mit jungem oder junggebliebenem Publikum, Mitarbeiter in Platten- und Klamottenläden werden meistens von mir geduzt. Es gibt jedoch immer wieder Menschen, die sich nicht in dieses Grundschema einordnen lassen. Dann versuche ich, den Gegenüber den ersten Schritt machen zu lassen. Funktioniert das nicht, benutze ich im Zweifel die Höflichkeitsform.

Welche Anrede mir gegenüber angebracht ist, hängt von der Situation ab. Grundsätzlich gilt: die Form in der ich die Menschen anspreche, in der möchte ich auch angesprochen werden. Es ist eine ziemlich absurde Situation, wenn einer siezt und der andere duzt. Noch merkwürdiger ist es, wenn sich der Gegenüber nicht entscheiden kann und beide Anreden abwechselnd benutzt. Ich habe nichts dagegen, wenn mich Personen in meinem Alter mit „Du“ ansprechen. Häufig bieten mir jedoch Menschen, die eigentlich ein „Sie“ ausstrahlen, das „Du“ an. In diesen Situationen fällt es mir zugegebenermaßen sehr schwer, das „Du“ zu benutzen. Denn es passt nicht in das Bild, das ich mir von dem Menschen mache und ist in bestimmten Situationen auch zu persönlich und von daher unangebracht.

Meine Gynäkologin macht es sich ganz einfach. Sie spricht ihre Patientinnen immer in der 3.Person singular an: „Guten Tag, wie geht es ihr denn heute?“



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Besuch vom Jugendgesundheitsamt

18.9.2007 von maria

Hier in Berlin scheint es üblich zu sein, dass das Jugendgesundheitsamt bei unverheirateten Paaren, die ihr erstes Kind bekommen haben, zu Hause einen Besuch abstattet. Anscheinend soll kontrolliert werden, wie die häuslichen Umstände sind und ob das Kind in geordneten Verhältnissen aufwachsen kann. Das hat mich stark an die DDR erinnert, wo regelmäßige Untersuchungen und Hausbesuche Pflicht waren. Tatsächlich ist dieses Angebot auch ein Überbleibsel aus DDR Zeiten. Grundsätzlich finde ich die Idee in Anbetracht der vielen Fälle verwahrloster Kinder gut. Die Frage ist nur, warum werden nichtverheiratete Paare quasi unter Generalverdacht gestellt, nicht ausreichend für das Wohl ihres Kindes sorgen zu können? Die Vorstellung, dass Ehepaare per se eine bessere und sicherere Familie bieten, ist angesichts der hohen Scheidungsraten doch wohl überholt. Also Berlin, wenn Hausbesuche, dann bitte bei allen Familien.

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Frauensache

18.9.2007 von maria

Wann ist ein Mann ein Mann? Der Trend geht schon seit einiger Zeit weg vom metrosexuellen Mann zum männlichen Mann. Das ist auch ganz gut so, denn für eine Frau ist es schon äußerst merkwürdig, wenn ihr Freund mehr Zeit vor dem Spiegel verbringt, als sie selbst. Damit will ich nicht sagen, dass die Herren der Schöpfung ihr Äußeres vernachlässigen sollten, aber gezupfte Augenbrauen, Make Up und lackierte Fingernägel sollten doch uns Frauen vorbehalten bleiben.

Mann

Foto: bathory909

Zu diesem Thema habe ich vor kurzem eine Unterhaltung mit einem Mann geführt und wir kamen darauf zu sprechen, dass es bestimmte Getränke gibt, die ein cooler Mann im Restaurant nicht bestellen darf, weil es zu unmännlich wirken könnte. Dazu gehören ganz eindeutig Rosenwasser Lassi, Prosecco, heiße Schokolade mit Sahne, Becks Gold, sahnige Cocktails und solche, die im Zylinderglas gebracht werden. Derlei Restiktionen scheint es für Frauen nicht zu geben. Wenn sie mit einem 0,5 l Bierhumpen in der Kneipe hockt oder einen Zombie hinunterschüttet ohne mit der Wimper zu zucken, wird sie von den anwesenden Männern als entspannter Kumpel eingestuft. Anders ist es, wenn sie bewusst ihre Feminität zur Schau stellen möchte, um den Mann zu umgarnen. In einem solchen Fall macht sich ein Zylinderglascocktail mit angesteckter Cocktailkirsche natürlich wesentlich besser.

Nachtrag: Männern, die in dieser Hinsicht nichts falsch machen wollen, empfehle ich die Lektüre dieser Website, die die männlichsten Drinks der Welt vorstellt. Und diese Website mit Drinks, die Männer nicht bestellen sollten.

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Frühstück

16.9.2007 von maria

Heute ist ein wunderschöner blauhimmliger, sonniger Sonntag und der Blick aus dem Fenster offenbart ein reges Treiben vor den Cafés. Viele Menschen sitzen draußen in der Sonne und frühstücken. Das sonntägliche Frühstückengehen scheint in den letzten Jahren ein fester Bestandteil unserer Kultur geworden zu sein.

Bei der Wahl zwischen Brunchbuffet und eigenem Frühstücksteller bevorzuge ich ein eigenes Frühstück. Denn Brunchbuffets sind meistens relativ teuer (hier in der Gegend liegen die Preise bei acht bis zwölf Euro) und ich kann nicht so viel essen, dass sich das rentieren würde. Ein Buffet ist eher etwas für hungrige Männergruppen oder Menschen, die nicht auf das Geld achten müssen.

Drei Cafés hier in Berlin Mitte kann ich zum Frühstücken besonders ans Herz legen: das Entweder Oder, das Fleury und das Lass uns Freunde bleiben.

Ei

Foto: pontuse

Für Leute, die zum Frühstück viel essen können Lies den Rest dieses Eintrags »

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Gott blogt

15.9.2007 von maria

Gott blogt. Endlich erfährt die Welt, wie es dort oben im Himmel wirklich zugeht.

Nachtrag: Ernie Chambers, ein Senator aus Nebraska hat Gott verklagt, weil dieser für die terroristische Bedrohung und diverse Naturkatastrophen verantworlich sei. Das ist die Antwort von Gott.

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2 in 1

15.9.2007 von maria

Ich habe mir heute ein Stück Latte Macchiato-Kuchen zum nachmittäglichen Verzehr gekauft. Wie praktisch, da ist der Kaffee gleich im Kuchen drin.

latte

Foto: CDWaldi 

Warum heißen heutzutage eigentlich alle Kuchen Schnitte?

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Mundmische

14.9.2007 von maria

Wer schon immer wissen wollte, was Shakirawürste, Bauarbeitermarmelade oder Demonstrantenkonfetti sind, sollte mal bei mundmische vorbeischauen. Dort werden von den Usern regelmäßig neue Sprichwörter und umgangssprachliche Ausdrücke vorgestellt und erklärt. Garantiert albern und nicht politisch korrekt.

wurst

Foto: Rainer Zenz 

Shakirawurst?

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Sammelsorium

13.9.2007 von maria

Ich laufe regelmäßig an einer sozialen Einrichtung in unserer Nähe vorbei. Die dort angebrachten Informationstafeln sind ein Hort von kuriosen Wörtern: Ohne-Schuhe-Raum, Stadtteilzentrum, Nachbarschaftshaus, Spiral-Yoga… Mein absolutes Lieblingswort ist: Selbsthilfekontaktstelle.

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Cold Reading

11.9.2007 von maria

Ganz ehrlich, wer hat nicht schon einmal in seinem Horoskop gestöbert oder Tarot-Karten gelegt, um mehr über seine Persönlichkeit oder über seine Zukunft zu erfahren. Es ist schon verblüffend, wie akkurat einige Persönlichkeitsdarstellungen sind. Oder?

Zur Einführung erst einmal folgendes Video:

Die Begriffe hinter diesem Phänomen sind „Barnum Effekt“ und „Cold Reading“.
Der Barnum Effekt basiert darauf, dass Persönlichkeitsmerkmale so allgemein angegeben werden, dass sie auf eine Vielzahl von Personen zutreffen. Der Begriff stammt von dem amerikanischen Psychologieprofessor Paul Meehl. Namensgeber war P.T. Barnum, der im amerikanischen Museum in New York ein bekanntes Kuriositätenkabinett unterhielt, welches für jeden Geschmack etwas zu bieten hatte. 1948 führte Professor Forer eine ähnliche Testreihe mit 39 Psychologiestudenten durch, wie Derren Brown in dem Video. Lies den Rest dieses Eintrags »

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Zurück in die Zukunft?

11.9.2007 von maria

Überschrift aus dem Tagesspiegel:

Acht Jugendliche haben offenbar eine Synagoge in Israel mit Nazi-Parolen beschmiert. Die offenbar aus der Sowjetunion stammenden Verdächtigen sollen auch Gastarbeiter und Homosexuelle angegriffen haben.

Da hat sich wohl jemand in der Zeit vergriffen. Die Sowjetunion ist seit 1991 nicht mehr existent. Oder das Wort „ehemalig“ (das sich dann im Artikel doch wiederfindet) hat nicht mehr in die Kurzzusammenfassung des Artikels hineingepasst

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Beobachtet

9.9.2007 von maria

Berliner

Bild: Heinrich Zille

Auf meinen Spaziergängen durch die Stadt begegnen mir häufig Menschen, die mich ob ihrer kleinen Besonderheiten zum Lachen bringen. Einige davon habe ich hier portraitiert.

Der Möchtegern-Cubano aus der Eckkneipe: Mit dickem Bauch, über dem sich eine riesige Jeanshose mit Gürtel spannt, weißem Hemd, Cowboyhut und fetter Zigarre im Mund flaniert er über die Kreuzung. Daneben läuft die stolze Gattin: hager, mit lilafarbenem Frottee-Jogginganzug und rausgewachsener Dauerwelle. Auf der anderen Seite treffen sie Lies den Rest dieses Eintrags »

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Juristische Lieblingswörter VI

8.9.2007 von maria

Heute: Verböserung

Huh, das klingt schlimm: Ist das die negative Entwicklung ohnehin schon böser Menschen? Oder sollte man Antiverböserungsprogramme für Straftäter einführen?

Nicht ganz: Verböserung (für alle Lateiner: reformatio in peius) ist die Abänderung eines Verwaltungsaktes im Widerspruchsverfahren zu Lasten des Bürgers der den Widerspruch eingelegt hat. Beispiel: jemand hat einen Antrag auf Baugenehmigung für ein 10- geschossiges Haus gestellt. Genehmigt werden jedoch nur 5 Geschosse. Dagegen legt derjenige Widerspruch ein. Die Baubehörde gestattet nach eingehender Prüfung des Sachverhalts auf einmal nur noch 2 Geschosse. Ob dies zulässig ist, ist umstritten, aber wohl grundsätzlich zu bejahen.

Die gleiche Problematik ergibt sich auch im Gerichtsverfahren. Dort ist fraglich, ob ein Gericht höherer Instanz das Urteil zum Nachteil des Antragstellers verändern darf. Im Zivilprozess ist das nur möglich, wenn der Gegner auch ein Rechtsmittel eingelegt hat (§§ 528, 557 ZPO). Im Strafprozess darf die Höhe der Strafe nicht zu Lasten des Angeklagten abgeändert werden, wenn er das Rechtsmittel eingelegt hat (§§ 331, 358 StPO). Im Prozess vor dem Verwaltungsgericht ist eine rip (schöner Zufall) grundsätzlich (das heißt, es gibt Ausnahmen) nicht zulässig (§§ 88, 129, 141 VwGO).

Teufel

Bild: Royal Library of Sweden

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Dicke englische Kinder?

7.9.2007 von maria

Wir haben von Bekannten aus England einen Strampler für unseren Sohn geschenkt bekommen. Die Größenangabe auf dem Rückenschnipsel (gibt es dafür eigentlich einen Fachbegriff?) besagt, dass dieser für Babys von 0 bis 3 Monaten gedacht ist. Im Vergleich mit hier gekauften Babysachen für diese Altergruppe erscheint er jedoch riesig. Ich würde tippen, dass er hier für Kinder im Alter von 3 bis 6 Monaten verkauft werden würde. Die Frage ist, handelt es sich einfach um Mode im XXL-Look, oder sind englische Babys im Durchschnitt doppelt so dick wie deutsche Babys?

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Post vom BKA

7.9.2007 von maria

Von wegen heimliche Online-Durchsuchung. Es geht doch auch viel einfacher:

BKA

gefunden im Software Guide

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Herbstloch?

5.9.2007 von maria

Der Berliner Senat scheint Langeweile zu haben: laut eines Berichts des Tagesspiegels soll der ehemalige Berliner Bürgermeister Eberhard Diepgen den Verdienstorden des Landes Berlin erhalten, weil er „in seiner Amtszeit nicht nur Mist gebaut“ habe (Wirtschaftssenator Wolf wohl in Anspielung an den Berliner Bankenskandal). Daraufhin haben einige Abgeordnete der Linksfraktion ein Ehrengrab für Erich Honecker vorgeschlagen. Kinder, Kinder – wie soll man Politiker bei solcherlei Possen denn bitte ernst nehmen?

Nachtrag: Die Honecker Idee kam anscheinend von Wolfgang Brauer, einem Mitglied der Linksfraktion. Er wollte mit diesem ironisch gemeinten Vorschlag die Absurdität eines Verdienstordens für Eberhard Diepgen zeigen. Der Koalitionspartner SPD zeigt leider keinerlei Humor und ist dementsprechend pikiert.

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Blisterpackung

5.9.2007 von maria

Als ich heute die Packungsbeilage zu meiner neuen Pille durchlas, begegnete mir ein wunderbares Wort, das mir bis jetzt noch nicht zu Ohren gekommen ist: Blisterpackung. Das klingt wie eine Verramschung von Englisch und Deutsch, um die Sache moderner und professioneller klingen zu lassen. Also schnell bei Leo reingeschaut: blister heißt Bläschen; der Begriff scheint also für Verpackungen zu stehen, in denen die Ware in kleinen Plastikbläschen verpackt ist. Auch lautmalerisch passt es ganz gut: blister klingt wie knistern und diese Medikamentenstreifen aus Plastik knistern ganz hervorragend.

blisterpackung

Bild: tb

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Boobs, die Zweite

4.9.2007 von maria

Ich habe ja schon einmal ein schönes Mausexemplar für Nerds, die auch mal wissen wollen, wie sich eine Frau so anfühlt, vorgestellt . Hier kann man ein etwas stylisheres Exemplar erwerben.

Maus

Bild: Pat Says Now

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Sommer ade

2.9.2007 von maria

Heute ist meteorologischer Herbstanfang. Laut DWD beginnt die meteorologische Jahreszeit immer am Ersten des Monats, in dem sie kalendarisch/ astronomisch liegt. Der astronomische Herbstanfang ist am 22.09.07. Dann steht die Sonne über dem Äquator. Der Grund für die Einführung der meteorologischen Jahreszeiten ist rein praktisch: die klimatologischen Datenauswertungen erfolgen immer monatsweise.

Der gefühlte Herbstanfang hat bei mir schon vor ca. einer Woche begonnen. Die Blätter der Bäume sind zwar noch grün, aber die Sonne hat merklich ihre Kraft verloren. Und es gibt Pilze in den Läden. Nur der Herbstgeruch fehlt noch.

Herbst

Foto: Guido Gerding

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Gemeinsam statt einsam

2.9.2007 von maria

Was tut Mann, wenn er einsam ist und keine Frau findet oder denkt, er würde keine Frau finden? Einige leben mit ihren Eltern zusammen, andere finden sich mit dem Alleinsein ab und befriedigen ihre sexuellen Bedürfnisse mit Onanie oder Prostituierten. Einige Herren brauchen jedoch mehr, um ihre Lebensfreude zu gewährleisten. Sie schaffen sich eine Real Doll an. Das sind echt wirkende Silikonpuppen in Lebensgröße, mit schönem Puppengesicht, perfekter Figur und real gestalteten Geschlechtsorganen. Für einige Männer also perfekt: sie reden und fordern nicht, sehen immer gut aus und sind immer bereit. Diese Dokumentation stellt vier Männer vor, die eine Real Doll zu ihrer Lebensgefährtin auserkoren haben.

Puppe

Foto: Chris73

Ich bin zwiegespalten, ob ich diese Männer bemitleiden soll oder ob ich sie dafür bewundern soll, dass sie ungewöhnliche Wege gehen, um ihre Lebensqualität zu verbessern.

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Wandelnder Männerschreck?

1.9.2007 von maria

Nicht, dass bei mir Bedarf besteht – aber ein wenig stört es mich schon, dass ich, wenn ich mit Baby unterwegs bin, kaum noch von irgendwelchen Männern angeschaut werde. Denn das war immer ein zuverlässiges Aussehens-Barometer (sollte ich mal wieder zum Friseur gehen, oder ist die Frisur noch vertretbar?), stärkte das Selbstbewusstsein und machte gute Laune – war also insgesamt äußerst förderlich für die Beziehung. Die Frage ist, warum? Wird man mit Kind zum wandelnden Männerschreck (Bloß nicht hinschauen, nachher hat man noch eine Frau mit Kind am Hals.)? Wird man nicht mehr angeschaut, weil die Wahrscheinlichkeit, dass man sich bereits mit einem Mann Bett und Tisch teilt, relativ hoch ist? Oder fällt man nicht mehr unter die Kategorie begehrtenswerte Frau und wird zu einer Art drittem Geschlecht, das im Straßenbild völlig übersehen wird?

Kind

Foto

Was wohl dahinter steckt?

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Küsschen!

31.8.2007 von oliver

Als ich vor einer Weile Angela Merkel und Nicolas Sarkozy sah, wie sie sich „la bise“ – die französische Form der Begrüßung – gaben, fiel mir auf, dass ich unter verschiedenartigen Gruppierungen unterschiedliche Begrüßungsformen beobachtet habe.

Ein Standard unter jüngeren Leuten wird wohl die normale kurze Umarmung sein. Küsschen links und rechts sind auch üblich. Es scheint jedoch so, als ob diese französische Begrüßung häufiger unter schick gekleideten Leuten üblich ist. Auf mich macht das häufig den Eindruck, als wollen die Küssenden einen gewissen Abstand wahren. (Ich habe diese Begrüßung auch häufig in der Werbe-, Musik- und Filmbranche beobachtet.) Etwa: „Komm mir nicht zu nahe, du könntest meine Frisur durcheinander bringen.“ Küsschen sind auch so herrlich unverbindlich. Man kann jemanden so begrüßen, auch wenn man ihn gar nicht leiden kann. Das begleitende gequälte Lächeln sagt: „Du könntest dennoch für mich wichtig werden. Ich will’s mir daher nicht mit dir verscherzen.“

Hand in Hand
Bild: Orin Optiglot
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Hicks

29.8.2007 von maria

„Unwillkürliche, ruckartige Zwerchfellkontraktion und nachfolgender Stimmritzenverschluss mit plötzlicher Unterbrechung der Einatmung, begleitet von einem charakteristischen Einatmungsgeräusch.“

Worum geht es? Schluckauf. Schon im Bauch hatte mein Sohn mehrmals am Tag Schluckauf, jetzt nach der Geburt ist es nicht viel besser. Das hat mich dazu bewogen, mich mit diesem Phänomen ein wenig zu beschäftigen. Lies den Rest dieses Eintrags »

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Lieblings Youtube-Klassiker III

28.8.2007 von maria

Mit diesem Clip kann man jede werdende Mutter verschrecken. Finaler Lieblingssatz: „You are not a woman anymore, you are a mom now.“

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