Ich habe mich mit einigen Künstlern aus meinem Bekanntenkreis unterhalten und alle haben von einem Phänomen berichtet: als Schauspieler oder Musiker wird man von vielen anderen Menschen als Allgemeingut betrachtet.
Sie realisieren zum einen nicht, dass es sich auch dabei um Berufe handelt und die Person auf der Bühne nichts mit der realen Person zu tun hat, sondern nur ein bestimmtes Image verkörpert oder die entsprechende Bühnenfigur dargestellt wird. Ist in das Bühnenstück ein Flirt der Schauspielerin mit einem Herrn aus dem Publikum eingebaut, ist es völlig unangebracht, wenn er nach der Vorstellung auf sie wartet, um ihr ein Ausgehangebot zu unterbreiten. Denn die Schauspielerin ist nicht wirklich an ihm interessiert. Sie spielt die Szene jeden Abend, sechs Tage pro Woche – immer mit einem anderen Zuschauer. Die Auswahl des Glücklichen erfolgt auch nicht nach Attraktivitätsgesichtspunkten, sondern nach Sitzplatz.
Zum anderen erwarten einige Menschen, dass die Künstler auch in ihrer Freizeit immer für ihre Fans da sind. Es kommen Bittschreiben, jemanden im Krankenhaus zu besuchen, zur Geburtstagsfeier oder zur Hochzeit zu kommen – denn derjenige sei der größte Fan des Künstlers und würde sich unglaublich freuen. Vielen ist dabei nicht klar, dass sie völlig fremde Menschen für ihn sind und ihn außerhalb ihrer Funktion als Fan nicht interessieren. Genausogut könnte er in ein Krankenhaus gehen und nach dem Zufallsprinzip irgendjemanden besuchen. Zudem gibt es für den Künstler auch außerhalb von Konzerten oder Auftritten Dinge zu tun, sowohl beruflich, als auch privat. Es wäre ein immenser zeitlicher und finanzieller Aufwand, jedem Anliegen nachzukommen. Fans sind durchaus wichtig für ihn, würde er aber jedem Einzelnen die Wünsche von den Augen ablesen, wäre die Relation von Aufwand und Nutzen gesprengt.
Autogrammwünsche und Fotos nach den Veranstaltungen gehören zum Beruf dazu – es sollte jedoch nicht soweit gehen, dass dem Künstler dann noch ins Hotel oder nach Hause gefolgt wird. Denn wie jeder andere arbeitende Mensch, will auch er seinen Feierabend haben um endlich die Maske ablegen zu können und er selbst zu sein.
In letzter Zeit werden Websitebetreiber immer häufiger Opfer von Abmahnungen. Aus diesem Grund habe ich einen kleinen Beitrag zum Thema verfasst.
Eine Abmahnung ist grundsätzlich dazu da, eine Rechtsverletzung auf außergerichtlichem Wege zu klären. Vom Empfänger der Abmahnung wird verlangt, etwas bestimmtes zu tun oder ein rechtswidriges Verhalten zu unterlassen. Sie ist häufig verbunden mit der Abgabe einer strafbewehrten Unterlassungserklärung. Das heißt, wenn man in der Zukunft -also innerhalb von 30 Jahren nach deren Abgabe- gegen die Unterlassungserklärung verstößt, ist man verpflichtet eine Vertragsstrafe in einer bestimmten Höhe zu zahlen. Man sollte unverzüglich, also ohne schuldhaftes Zögern auf die Abmahnung reagieren. Im Zweifel ist es am sichersten erst einmal den strittigen Inhalt von der Website zu nehmen und von einem Anwalt prüfen zu lassen, ob die Forderungen berechtigt sind. Lies den Rest dieses Eintrags »
Unsere Fußballer und die deutsche Sprache haben zum Teil ein sehr spezielles Verhältnis zueinander. Bei „ja gut, äh, ich sag mal“ ist eine Auswahl der schönsten Aussagen und Sprüche zu finden. Eine kleine Kostprobe: Bedanken möchten wir uns auch bei den Fans, auf denen wir uns immer verlassen konnten. (Andreas Brehme)
Unter Amüsement mit Kommentare deaktiviert für Ja gut, äh, ich sag mal
Anfang des Jahres war ich im indischen Bundesstaat Goa, der ehemals portugiesischen Kolonie an der Westküste Indiens. Neben einer schönen Hauptstadt, einigen historischen Sehenswürdigkeiten sowie einem immer größer werdenden Pauschaltourismus-Strand gibt es dort immer noch eine vergleichbar große Gemeinschaft von Hippies, die sich vorwiegend am nördlichen Ende von Goa aufhält. Zentrum dieser Gemeinschaft ist das kleine Dorf Arambol und sein dazugehöriger Strand, an dem ich ein paar Tage verbrachte. Wer meint, hier im Prenzlauer Berg treffe man viele alternative Yoga-trainierende Öko-Fans an, war noch nicht in Arambol. Hier die fünf Hippie-Typen von Goa:
Wer hätte das gedacht. Wie man im Internet Archivesehen kann, war Youtube ganz zu Anfang eine Dating Website. Man kann sich auch kaum vorstellen, dass der erste Internetauftritt der Platform im erst im April 2005 erfolgte. Was lernen wir daraus? Man muss es einfach probieren. Wer eine Idee hat, sollte sie verwirklichen und dann mit offenen Augen durch die Welt gehen und sehen, was der Markt braucht.
Unter Allgemein mit Kommentare deaktiviert für Dating mit Youtube
Ersitzung ist einer der wenigen Begriffe, die man hört und sich bildlich ungefähr das Richtige vorstellt. Ich sehe vor meinem inneren Auge jemanden, der seinen Hintern irgendwo raufpflanzt und ihn nicht mehr herunterbewegt, bis sich keiner mehr für die Sache interessiert und sie ihm gehört. Genauso ist es auch juristisch: gemäß § 937 ff BGB kann man Eigentum an einer Sache erlangen, indem man sie 10 Jahre in Eigenbesitz hat.
Der Bauch ist weg. Und der Wettbewerb verlagert sich: waren vorher nur Schwangere in meiner Gegend unterwegs, sehe ich jetzt nur noch Frauen mit Kinderwagen. Es ist unglaublich. Bei einem zehnminütigen Spaziergang begegnet man mindestens fünf Muttis mit Wagen. Das macht eine Frequenz von 0,5 Wagen pro Minute. Manchmal ist es mir schon richtig unangenehm, mit dem Kinderwagen auf die Straße zu gehen, weil ich es sehr merkwürdig finde, auf einmal zur anderen Seite zu gehören. Am schlimmsten sind Wagenkarawanen von Muttis, die anscheinend gerade vom Beckenbodengymnastikkurs, Babyjoga oder der Stillgruppe kommen. Wenn ich eine solche erspähe, wechsle ich sofort die Straßenseite; zu viel Mutti auf einen Haufen muss dann doch nicht sein. Zurück zum Wettbewerb: begegnet man einander mit dem Kinderwagen, gibt es drei Typen Frau. Den ersten Typen würde ich „die liebe Mutti“ nennen. Sie lächelt freundlich und gibt einem zu verstehen: Wir haben etwas gemeinsam. Der zweite Typ ist der „Ich bin Mutti – na und!“-Typ, der kategorisch alle anderen Kinderwagenschieber ignoriert. Schließlich gibt es noch die „Status-Mutti“. Sie checkt mit einem Blick ab: ist der entgegenkommende Kinderwagen teurer, als der eigene; welche zusätzlichen Gadgets sind dort angebracht- Sonnenschirm, Holzkettchen mit Schnuller, Kuscheldecke mit Initialien? Es ist ein bissschen wie bei Hunden. Man sieht sich, misst sich mit Blicken, eine Blitzschlacht, und schnell ist klar, wer den höheren Status hat.
Einen Typ habe ich noch vergessen- die coole Mutti, das bin ich.
Insbesondere als Kind war es eine schwierige Angelegenheit, englische Songtexte zu verstehen. Also hat man einfach irgendetwas mitgesungen. Im Nachhinein betrachtet, kamen dabei sehr lustige Texte heraus. Diesen Spaß kann man auch haben, wenn man sich die hübsch illustrierten Videos der Kategorie „The misheard lyrics“ anschaut. Mein Lieblingsvideo ist folgendes:
In letzter Zeit kommt es überproportional häufig vor, dass ich Texte oder Mails lese, deren Verfasser anscheinend nicht wissen, wann sie „seit“ und wann „seid“ benutzen müssen. Dabei ist es nicht schwer: „seid“ ist die 2. Person Plural des Verbes „sein“. „Seit“ ist eine Präposition und beschreibt eine zeitliche Komponente.
Also, seit ihr von mir informiert worden seid, sollte dieser Fehler nicht mehr unterlaufen.
Unter Allgemein, Wissen mit Kommentare deaktiviert für Seit oder seid ? – das ist hier die Frage
Wir wohnen im Audioeinzugsgebiet mehrerer Kirchen, so dass es zu allen erdenklichen Zeiten fröhlich läutet. Besonders an Sonn- und Feiertagen hört es gar nicht mehr auf zu bimmeln. Ich habe mal mitgeschrieben und festgestellt, dass sonntags immer um 09,30 Uhr, 10,00 Uhr 12,00 Uhr und 18,00 Uhr die Glocken läuten. Manchmal auch um 11,00 Uhr und 16,00 Uhr.
An diesem grauen Am-besten-das-Bett-nicht-verlassen-Sonntag habe ich dann beschlossen, der Sache auf den Grund zu gehen. Und natürlich das Bett nicht verlassen, sondern im Internet etwas zum Thema recherchiert.
Der Tagesspiegel und der RBB berichten von einer vom Berliner Senat geplanten Imagekampagne, die Berlin als Marke etablieren und die Identifikation der Bürger mit ihrer Stadt verstärken soll. Dafür bilden eine Reihe hochkarätiger Persönlichkeiten ein Expertengremium, das BerlinBoard. Unter anderem sollen ein Slogan und ein Logo für Berlin entwickelt werden. Für das Projekt sind bis Ende 2009 über 10 Millionen € eingeplant.
Besteht wirklich Bedarf an einem neuen Logo für Berlin? Ist der Berliner Bär mittlerweile zu altbacken? Wie kommt der Senat auf die Idee, die Berliner würden sich nicht mit ihrer Stadt identifizieren? Ich kenne keinen Berliner, der Berlin nicht liebt und gerne in Lokalpatriotismus schwelgt. Ist Berlin nicht als Marke national und international bekannt?
Die Stadt als Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort attraktiver zu machen, erscheint mir als das einzige nachvollziehbare Ziel der Kampagne. Darüber hinaus erweckt sie bei mir den Eindruck, als würde wieder einmal fleißig Geld zum Fenster herausgeworfen.
Unter Aktuelles mit Kommentare deaktiviert für BerlinBoard
Das sieht gemütlich aus. Der Levo Book Holder verspricht grenzenlose Entspannung beim Buchlesen. Man kann mit nur einer Hand die Seiten umschlagen und ihn sogar durch die Wohnung rollen. Er erinnert mich ein wenig an ein Utensil aus dem Krankenhaus – Arbeitstitel: der Lesetropf.
Dieses must-have gibt es es für unschlagbare $ 165,95 hier.
Unter Entertainment mit Kommentare deaktiviert für Wellnesslesen
Das Berliner Straßenbild ist an vielen Ecken geprägt von Punks und ihren Hunden. Dabei fällt besonders auf, dass sie anscheinend die Autoritärsten aller Hundebesitzer sind. Sobald sich der Hund nicht benimmt, wird er am Schlawittchen gepackt und erhält eine kräftige Standpauke. So verwundert es nicht, dass sie die Tiere hervorragend im Griff haben. Da kann sich die eine oder andere ältere Dame mit hellviolett gefärbten Haaren (wahlweise auch älterer Herr mit Bierbauch, Jogginghose und Badelatschen) und kleinem Kläffköter gerne eine Scheibe abschneiden.
Die Frage ist: Ist die autoritäre Ader der Punks ein Widerspruch in sich? Eigentlich schon. Punks stehen doch für Rebellion, Nonkonformismus und Antiautorität. Wahrscheinlich ist es aber für ihr Zusammenleben unerlässlich, dass ihre vierbeinigen Begleiter beim Anblick eines anderen Hundes nicht zähnefletschend darauf los stürzen.
Oder autoritäre Eltern haben diesen Samen in ihnen gepflanzt.
Unter Allgemein mit Kommentare deaktiviert für Autoritäre Punks
Ich starte eine kleine Videoreihe, bei der ich meine Lieblingsklassiker von Youtube vorstelle. Das sind solche Filmchen, die schon sehr lange dort zu sehen sind, die ich mir aber immer wieder gerne anschaue.
Heute:
Tickle-me-Elmo – ein roter Plüschelmo kringelt sich auf Knopfdruck lachend am Boden. Bei diesem Video bleibt dem Zuschauer nichts anderes übrig, als gute Laune zu bekommen und mitzulachen.
Unter Entertainment mit Kommentare deaktiviert für Lieblings Youtube-Klassiker
Was ist wohl im Verlauf dieser Bildfolge passiert?
Die Leute von Big Geek Daddy haben eine gute Erklärung: Derjenige, der als Einziger ein Gesicht macht, als sei nichts passiert und vergnügt in sich hinein grinst, muss wohl gerade einen erheblichen Beitrag zur CO2 Belastung der Atmosphäre geleistet haben.
Unter Amüsement mit Kommentare deaktiviert für Wer es hat zuerst gerochen…
Die nächtlichen Schlafunterbrechungen lähmen meinen Körper und Geist. Schon der Gedanke daran, die Augen zu öffnen und aufzustehen oder mein Gehirn anzuwerfen ist zu anstrengend, um ausgedacht zu werden. Ich hoffe dennoch, so schnell wie möglich wieder obenauf zu sein, um kreative Blogbeiträge verfassen zu können. Bis dahin: Gähn.
Wir versuchen eine Geburtsurkunde für unseren Sohn zu bekommen. Das ist eigentlich ganz einfach: man geht mit den Geburtsurkunden der Eltern und Pass oder Personalausweis zum Standesamt und dort wird die Urkunde ausgestellt. Kompliziert wird es, wenn die Eltern nicht verheiratet sind und das Kind den Namen des Vaters erhalten soll. Um dies auf der Geburtsurkunde zu bewerkstelligen, braucht das Standesamt eine Vaterschaftsankennung und eine Sorgerechtserklärung, die man auf dem Jugendamt bekommt. Das Spannende an der Sache ist, dass man um beide zu erhalten die Geburtsurkunde des Kindes benötigt. Das heißt, man muss erst beim Standesamt eine Geburtsurkunde mit dem Nachnamen der Mutter beantragen. Damit geht man zum Jugendamt. Und dann mit der Vaterschaftsanerkennung und Sorgerechtserklärung noch mal zum Standesamt, um eine neue Geburtsurkunde ausstellen zu lassen. Natürlich zahlt man dafür jedes Mal Gebühren. Mir ist ja völlig klar, dass die Ehe unter besonderem grundgesetzlichen Schutz steht. Aber nicht verheirateten Eltern so viel Rennerei und doppelte Kosten aufzuerlegen, halte ich für unverhältnismäßig.
Update:
Nach langen Verhandlungen mit den Behörden stellt sich heraus, dass sowohl das Jugendamt, als auch das Standesamt in der Lage sind, die Sache zu erledigen und – aus welchen Gründen auch immer – sich gegenseitig den Schwarzen Peter zuschieben. Jetzt hat sich das Standesamt dazu überreden lassen, die Vaterschaftsanerkennung und die Geburtsurkunde auszustellen, damit wir dann beim Jugendamt die Sorgerechtserklärung abgeben können. Was für ein durchschlagender Erfolg.
Unter Allgemein mit Kommentare deaktiviert für Deutschland- ein Bürokratieland
Die letzten beiden Folgen der Videoreihe zum Thema Hausdurchsuchung von RA Werner Siebers sind hier und hier zu finden. Es bleibt zu hoffen, dass keiner von uns jemals in die Situation kommt. Und falls doch, wissen wir jetzt, wie zu reagieren ist.
Unter Recht und Ordnung mit Kommentare deaktiviert für Hausdurchsuchung Update III
Hier kann man sich einen Dokumentarfilm über den bekanntesten Host-Club in Osaka, Japan anschauen. Host-Clubs sind Etablissements, in denen gut betuchte junge Frauen sich für viel Geld mit stylishen jungen Männern, den Hosts, vergnügen. Reden, feiern, kuscheln, Champagner trinken und bei Bedarf auch Sex. Die Frauen buhlen um Aufmerksamkeit und Gefühle der Hosts, die damit bis zu $ 50 000 im Monat verdienen. Interessanterweise arbeitet ein Großteil der Kundinnen im gleichen Sektor: sie finanzieren ihr Leben und das der Hosts durch Prostitution. Es ist schon ein spannendes Geschäftsmodell. Tauschen möchte man mit den Herren aber nicht. Der Job bringt zwar viel Geld ein, aber nach einigen Jahren ist man wohl seelisch und körperlich reif für den Schrotthaufen.
Ich bin wieder zurück zu Hause – und muss sagen: worauf ich mich am meisten freue, ist vernünftiges Essen. Denn das Essen im Krankenhaus fiel eher in die Kategorie Fraß als Gourmetabteilung. Auf dem Plan hörte es sich noch relativ appetitlich an: Königsberger Klopse, großer Salatteller mit Hühnchenbruststreifen, Brötchen mit verschiedenem Aufschnitt… Die Realität sah dann doch nicht ganz so lecker aus. Brot und Brötchen schienen als Hauptzutat Pappe zu beinhalten. Die Wurst war deutlich unter Discounter-Qualität. Der Salatteller bestand zur einen Hälfte aus geschredderten Möhren, zur anderen Hälfte aus Salatblättern und daneben lagen trockene, gräuliche Hähnchenfleischstücke, die so unappetitlich aussahen, dass sich einem der Mund zusammenzog. Überhaupt waren Möhren in jeder Mahlzeit vertreten, sei es als Suppe oder als gekochtes oder rohes Beilagengemüse. Zu jedem Abendessen gab es Fertigbrühe. Mmh, lecker. Ironischerweise erinnerte die Präsentation des Essens an Luxusrestaurants: der Teller war mit einer Haube bedeckt, unter der dann die Stulle oder die Spirelli mit Gulasch hervorgezaubert wurden.
Ich kann schon verstehen, dass es nicht einfach ist, für große Massen etwas leckeres aus den Tisch zu zaubern. Aber wie soll man als Patient genesen, wenn man sich dreimal täglich den Magen verrenkt?
Leider blieb es mir verwehrt, die Kost für Patienten, die nicht kauen können, zu sehen: zermanschter Fraß mit oder ohne Fleisch. Da hilft wohl nur: Augen und Nase zu und durch.
Ebenfalls aus der Reihe „Was haben sich die Leute nur dabei gedacht?“ ein paar nette Bilder von Schildern in Berlin:
Französische Rechtschreibung scheint nicht so einfach zu sein:
„ANGEBOT: ALLE Belegte BaGet 1,30 KÖRNER Crossont BeleGte 1,50 cent“
Auch die wahllose Mischung von Groß- und Kleinbuchstaben ist interessant. Lies den Rest dieses Eintrags »
Unter Amüsement mit Kommentare deaktiviert für Seltsame Schilder, seltsame Sprache, seltsame Namen
Entweder sind die Dienste eines Schaufensterdekorateurs zu teuer oder es gibt einfach zu wenig Fachleute. Oder – und das ist wohl am wahrscheinlichsten – viele Ladenbesitzer sind der Meinung, sie haben da ein Gespür dafür. Wie falsch da manch einer liegen kann, ist bei einem Spaziergang durch Berlin und andere Städte bzw. Länder leicht zu sehen. Anbei also eine Auswahl der hässlichsten Schaufensterpuppen, die mir je begegnet sind. Beim Anblick bekomme ich persönlich eher Angst, als dass ich zum Kaufen animiert werde.
Morgen geht es zur Entbindung in die Klinik. Dort werde ich mich wohl für einige Tage häuslich einrichten. Bis zu meiner Rückkehr wird Oliver mich hoffentlich gebührend vertreten.
Ich habe spaßenshalber mit dem Gedanken gespielt, ein Live-Blogging von der Geburt zu veranstalten. Bei näherer Betrachtung erscheint es mir jedoch besser, lediglich im Nachhinein ein paar Anekdoten aus dem Krankenhaus zu erzählen – sofern mir welche über den Weg laufen.
Was gibt es an so einem verregneten Sonntag schöneres, als mit einer Tasse Tee und einem guten Buch auf dem Sofa zu sitzen und dem Regen zu lauschen, wie er draußen auf die Straße und das Fensterbrett pladdert.
Hier in der Berliner Innenstadt ist das Phänomen nicht so verbreitet. Bei meinem letzten Aufenthalt in einer süddeutschen Kleinstadt war es jedoch nicht aus dem Straßenbild wegzudenken: die Nordic Walker. Es handelt sich häufig um Ehepaare, meist frisch gebackene Vorruheständler oder Rentner, die mit den neuesten Walking-Stöcken von Aldi ausgestattet, ihre Sportivität und Fitness im Alter präsentieren. Viele haben sich gleich ein ganzes Outdoor-Outfit zusammengestellt: wasserabweisende Microfaserhose, Fleece Pullover, Wanderschuhe, Stirnband, Gore-Tex Jacke; gerne im Partnerlook. Würden sie damit in die Berge fahren oder am Meer walken, wäre das auch völlig angebracht. Ich habe jedoch einige Damen und Herren gesehen, die in diesem Aufzug die örtliche Shopping Mall besuchten: rein in den Mercedes; walken auf dem Parkplatz; walken im Einkaufszentrum zwischen Parfümerie, Kaufhaus und italienischem Eiscafé; zwischendurch ausruhen vom anstrengenden herumwalken- dabei die Gore-Tex Jacke und den Fleece Pullover ausziehen, um die khakifarbene Baumwollbluse bei der Dame bzw. das Outdoorhemd beim Herrn zu präsentieren; zurückwalken zum Auto und dann schnell wieder nach Hause auf das Sofa, wo gerade eine Dokumentation über Wandern in den Rocky Mountains läuft.
Mein Opa sagte, wenn er sich beim Essen bekleckert hatte, immer : „na dufte, jetzt hab ick mir wieder wat übers Schemisett jeschüttet“.
Schaut man in das Fremdwörterbuch, findet man unter Chemisett: gestärkte Hemdbrust, Vorhemd. Ein Vorhemd ist laut DWDS (digitales Wörterbuch der deutschen Sprache) eine als Brustlatz über dem Hemd getragene hinten mit Bändern oder Knöpfen geschlossene Hemdbrust. Eine Hemdbrust ist ein gestärktes Vorderteil des Frack- und Smokinghemds. Ein Chemisett war also ein Papplatz unter dem Hemd, den man hinten schließen konnte und mit dem man sich eine wunderbare feste und zum Herausdrücken geeignete Männerbrust zaubern konnte. Quasi eine Art Korsett oder Wonderbra für Männer.
Hier in Berlin hat sich die Bezeichnung Chemisett wohl durch die Einwanderung der Hugenotten im 17. und 18. Jahrhundert eingebürgert und im Laufe der Zeit auf alle Arten von Oberkörperbekleidung erweitert. Denn das Vorhemd ist zum Glück irgendwann aus der Mode gekommen. Obwohl, wäre das nicht etwas für die nächste Herbst-/Wintersaison ?
Als Großstadtkind habe ich panische Angst vor Insekten aller Art. Am schlimmsten sind große Spinnen mit langen Beinen, die urplötzlich irgendwo auftauchen und sich in rasendem Tempo fortbewegen. Da ich mich nicht traue, ihnen näher als einen Meter zu kommen, aber meine Wohnung auch nicht mit einer Horde Spinnen teilen möchte, bleibt mir nur der Griff zum Staubsauger. Früher habe ich nach einer solchen Aktion das Rohrende immer mit Zeitung verstopft, um zu verhindern, dass sie wieder den Weg nach draußen finden. Mittlerweile bin ich mir relativ sicher, dass sie auf dem Weg durch den Staubsauger zerfallen. Aber ich finde es immer noch ziemlich gruselig, die Tüte zu wechseln. Wenn eine Spinne überlebt und die ganzen anderen weggesaugten Insekten aus der Staubsaugertüte isst, müsste nach ein paar Monaten ein ziemliches Monster herauskommen. Gruselig.
Manchmal frage ich mich, ob Spinnen im Laufe der Zeit eine evolutionäre Entwicklung vollziehen, an deren Ende sie sich nicht mehr wegsaugen lassen, indem sie sich zum Beispiel an der Wand festkleben, sobald ein Staubsaugerrohr in Sichtweite ist. Vielleicht entwickeln sie auch die Fähigkeit, eine Reise durch den Staubsauger problemlos zu überstehen. Hoffentlich werde ich dann nicht mehr auf dieser Welt weilen.
Da ich auch in Zukunft noch gerne meine Website anschauen möchte, habe ich kein Bild von einer Spinne ausgewählt, sondern setze stattdessen auf die Phantasie meiner Leser.
Die Atomenergielobby Der Deutsche Atomforum e.V. fährt gerade eine große Werbekampagne um das Ansehen der Kernkraft in Deutschland aufzupolieren. Auf den zahlreichen Werbeplakaten wird der „Klimaschützer der Woche“ vorgestellt. Die Bilder zeigen jeweils ein Atomkraftwerk, romantisch eingebettet in eine wunderschöne Seen- oder Wiesenlandschaft. Für mehr Informationen wird auf die Website www.klimaschützer.de verwiesen. Klimaschützer seien die Atomkraftwerke deswegen, weil ihr Betrieb keine CO2 Emissionen zur Folge hat, so wie das beim Betrieb fossil befeuerter Kraftwerke der Fall sei. Die Website sagt leider nichts zur Problematik der Entsorgung radioaktiver Abfälle und versucht Sicherheitsbedenken mit der hervorragenden Überwachung durch nationale und internationale Aufsichtsbehörden zu begegnen.
Ich bin mir nicht ganz sicher, ob wegen der Zwischenfälle in den Vattenfall Atomkraftwerken gerade ein besonders guter Zeitpunkt für eine Imagekampagne ist (Schadensbegrenzung) oder ob diese der Wirkung der Kampagne einen Strich durch die Rechnung machen (so hervorragend scheint die Sicherheitskontrolle nicht zu sein).
zum Thema: ein etwas älterer Beitrag aus der Zeit; Website des Bundesministeriums für Umwelt zum Thema Atomenergie
Unter Aktuelles mit Kommentare deaktiviert für Klimaschützer der Woche ?
Je schwangerer ich werde, desto häufiger werde ich auf der Straße von wildfremden Leuten angesprochen und kommentiert. Inbesondere Frauen erkundigen sich mit Vorliebe nach der Schwangerschaftswoche, dem anvisierten Zeitpunkt der Geburt und bewerten fachmännisch die Größe des Bauches. Männer kommentieren meistens das potentielle Geschlecht des Kindes -„wird bestimmt n Junge, wa?“. Oder sie wünschen mir einfach Glück und eine gute Geburt. Einige Männer zeigen mir sogar Bilder von ihren kleinen Kindern. Merkwürdig, merkwürdig. Als Berliner ist man Nettigkeit solchen Ausmaßes einfach nicht gewohnt.
Das Schöne ist, dass die Bettel-Punks jetzt in der Regel davon absehen, mich nach Kleingeld zu fragen und mir stattdessen Glückwünsche mit auf den Weg geben. So könnte es bleiben.
Unter Allgemein mit Kommentare deaktiviert für Freiwild