Schwerenöter
Shocking, wos för oin Schwörenöter….in alten Liebesromanen oder -filmen kommt bisweilen ein Protagonist vor, dessen Haupteigenschaft darin besteht, sich mit Charme, Geld und gutem Aussehen für die Damenwelt unwiderstehlich zu machen: der Schwerenöter. Also ein Schürzenjäger, Frauenheld, Playboy, Don Juan, Weiberheld, Frauenliebling, Belami, Ladykiller, Charmeur, Verführer, Frauenjäger, Casanova, Wüstling, Herzensbrecher oder Lebemann.
Ursprünglich war der Begriff Schwerenöter eine allgemeine Beschimpfung. Es handelte sich laut Grimmschen Wörterbuch dabei um jemanden, dem man die Schwerenot (starke physische oder psychische Beschwerden) wünscht: einen argen Schalk, durchtriebenen Gesell, ernsthaft und scherzend, wie verfluchter Kerl, auch von Thieren gesagt, die schwer zu lenken sind. Jemand, der den Liebenswürdigen gegenüber Damen spielt und sie in Wirklichkeit nur abschleppen will, war aber wohl schon damals so unbeliebt, dass sich die Bezeichnung für diese Art von Personen letztlich durchgesetzt hat.
Foto: Rubenshito
In der Studentensprache des 18. Jahrhunderts wurde auch ein kleiner runder Haarbeutel (so eine Art Hut) als Schwerenöther oder Schwerenöterchen bezeichnet. Die Grimms vermuten, dass sich die Herren damit so aufhübschten, dass sie den Damen gegenüber als unwiderstehlich galten. Na wem es gefällt.
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