Scottish Pride

25.6.2008 von maria

Ich habe die letzten Tage für eine kleine Reise nach Edinburgh und Stirling genutzt. Also einmal quer durch die Jahreszeiten aus dem Berliner Sommer in den schottischen „Sommer“, der sehr herbstliche Züge trägt. Nicht nachvollziehbarerweise lassen sich die schottischen Frauen von Regen und Kälte nicht davon abhalten, ihre Sommergaderobe aus dem Schrank zu holen und mit tiefem Dekolleté, kurzem Rock und hochbeabsatzten Sandalen die Straßen entlang zu flanieren, während ich mit Jacke, Pullover und Schal ausstaffiert war. Das liegt wohl zum einen am Gewöhnungseffekt: in Relation zum sonstigen schottischen Wetter war es bestimmt schön warm. Zum anderen an der vergleichsweise größeren Fettschicht, die sich auf dem Körper der Schottinen verteilt. Diese resultiert wohl aus ihrer etwas ungesunden Essweise: Burger mit Pommes, Jacket Potatos, Kartoffelchips, Sandwiches und zum Frühstück komische Würstchen mit Speck und Ei. Die meisten Männer scheinen ihre Feierabende am liebsten gruppenweise mit ein paar Pints Scottish Ale im Pub zu verbringen. Auffällig ist die hohe Anzahl an Prolls, die mindestens auf Berliner Stadtrandzonenniveau liegt. Auf die Freundlichkeit der Leute hat das aber zum Glück keinen Einfluss.

Schotte

Ich weiß nicht, ob es daran lag, dass ich hauptsächlich in Touristengegenden unterwegs war oder ob die Schotten generell ein Volk mit einem hohen Maß an Nationalstolz sind. In den großen Einkaufsstraßen fanden sich jedenfalls sehr viele Läden, die sich z.B. Scottish Pride nannten und alles verkauften, was als typisch schottisch klassifiziert werden kann. Dabei fällt mir auch eine Geschichte ein, die sich am Flughafen in Edinburgh ereignete. Ich war gerade dabei ein wenig im dort befindlichen Buchladen zu stöbern, als ein älterer Herr sich mit der Bitte an den Kassierer wandte, einen Geldschein umzutauschen. Er habe sich gerade 100 Pfund aus dem Geldautomaten gezogen und dabei skandalöserweise nur englisches Geld erhalten. Als echter Schotte wolle er aber nur schottisches Geld haben. Das nenne ich Nationalstolz.

christmas shop

Edinburgh ist eine sehr schöne alte Stadt -selbst die Gebäude in der New Town stammen noch aus dem 18. Jh- mit vielen verwinkelten Gassen und kleinen Straßen. Schönerweise haben viele Ladeninhaber die Außengestaltung ihres Geschäfts sehr liebevoll daran angepasst.

schild

Noch ein Tip für reisende Damen: Für eine Wanderung auf den Arthur`s Seat, Edinburghs Hausberg, empfiehlt es sich, Schuhe mit ein wenig Profil an der Sohle zu tragen. Ballerina Schuhe sehen schön aus, sind aber leider nicht geröllfest.

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