Wohnungsbordell
Laut einer Meldung des Tagesspiegels sollen in Berlin Charlottenburg keine Wohnungsbordelle mehr geschlossen werden. Seit der Legalisierung der Prostitution sei die Begründung, es komme zu milieubedingten Störungen, nicht mehr zeitgemäß.
Andere Berliner Bezirke schienen damit auch schon vorher kein Problem zu haben. In der Innenstadt sieht man häufig im Erdgeschoss von Wohnhäusern ein Etablissement des horizontalen Gewerbes. Die Fenster sind verhangen und man erkennt nur am herzförmigen Blinkeschildchen im Fenster, dass sich dort ein Bordell befindet. Ich stelle es mir wesentlich netter und persönlicher vor, in ein kleines Privatbordell zu gehen, als in so einen großen Massenabfertigungsschuppen. Die Wohnungsbordells sind ja quasi die Tante-Emma-Läden der Bordellszene.
Warum Charlottenburg sich um milieubedingte Störungen sorgt, ist mir ohnehin schleierhaft. In der Gegend um die Kantstraße reihen sich Sexvideoläden aneinander, deren Schaufenstergestaltung wohl eher geeignet ist, die Gemüter zu erregen, als jedes kleine Wohnungsbordell.
Foto: Koen Demuynck
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